Monitoring
Oberflächengewässer
Entsprechend Anhang V (Ziffer 1.1) der WRRL ist der ökologische Zustand der Oberflächengewässer zu ermitteln.
Biologische Qualitätskomponenten
unterstützt durch
hydromorphologische Qualitätskomponenten
+
chemisch-physikalischen Qualitätskomponenten
und spezifische Schadstoffe (nach Qualitätsnormen)
=
guter ökologischer Zustand
Die biologischen Qualitätskomponenten unterscheiden sich in ihrer Empfindlichkeit für verschiedene stoffliche und hydromorphologische Belastungen und sind daher unterschiedlich gute Indikatoren.
Sie umfassen
- Phytoplankton,
- Makrophyten und Phytobenthos (aquatische Flora),
- benthische wirbellose Fauna (Fischnährtiere) und
- Fischfauna.
Die aquatische Flora spiegelt dabei in erster Linie den trophischen Zustand des Gewässers wider, hingegen gelten die Fische insbesondere als gute Indikatoren für die Vernetzung und Durchgängigkeit der Gewässer. Für ihre optimale Entwicklung benötigen sie ferner sauberes Wasser und einen vielfältig strukturierten Lebensraum.
Bereits seit Jahrzehnten werden die Fischnährtiere, wie z.B. Krebse, Eintagsfliegenlarven und Muscheln, für die Bestimmung der Gewässergüte herangezogen (Saprobienindex – DIN 38410). Darüber hinaus sind sie aber auch Anzeiger für strukturelle Degradationen auf Habitatsebene und andere nutzungsbedingte Beeinträchtigungen im Einzugsgebiet des Untersuchungsbereichs. Ein hoher Artenreichtum – insbesondere innerhalb der Wasserinsekten - indiziert also neben sauberem Wasser meist auch eine hohe Strömungs- und Substratvielfalt in den Bächen und Flüssen.
Zur Interpretation der biologischen Befunde müssen die abiotischen Parameter herangezogen werden, ersetzen diese jedoch keinesfalls. Chemisch-physikalische Qualitätskomponenten dienen sowohl der Festlegung der Referenzbedingungen als auch der Bewertung des ökologischen Zustands.
Hydromorphologische Qualitätskomponenten umfassen im Allgemeinen eine Betrachtung des Wasserhaushaltes, der Durchgängigkeit und der Morphologie. Sie dienen sowohl der Auswahl von anthropogen unbelasteten Referenzgewässern als auch der Ausweisung von erheblich veränderten Gewässern. Für die Bestimmung des ökologischen Zustands sind sie lediglich unterstützend.
Dennoch wird nicht zuletzt der Erfolg einer wasserbaulichen Maßnahme in der Regel zunächst eher über die hydromorphologischen Parameter abgebildet, da die biologischen Qualitätskomponenten erst verzögert reagieren.
Die Überwachung der biologischen, hydromorphologischen und chemisch-physikalischen Parameter erfolgt durch das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG).
Eine Übersicht der Überwachungsprogramme für die hessischen Bäche und Flüsse finden Sie auf der Internetseite des HLNUG. Auch werden hier die Untersuchungsergebnisse zur Tier- und Pflanzenwelt, zur Wassertemperatur und zu gemessenen Konzentrationen vieler chemischer Parameter dargestellt.
Die Ergebnisse der Gewässerstrukturkartierung für jeden 100 Meter-Abschnitt sind im WRRL-Viewer zu finden.
Informationen zu den Untersuchungen des HLNUG zu Seen und Badegewässern finden Sie ebenfalls auf der bereits erwähnten Internetseite.
Grundwasser
Auf Basis der Rohrwasseruntersuchungsverordnung (RUV) muss seit 1991 das gewonnene Grundwasser in den Gewinnungsanlagen auf bestimmte Inhaltsstoffe untersucht werden. Aus diesem Messstellenpool wurden für die Grundwasserüberwachung repräsentative Messstellen ausgewählt.
Bereits aus den Bestandsaufnahmen ging der gute mengenmäßige Zustand des Grundwassers hervor und wurde nun durch die Überwachungsdaten ebenfalls bestätigt.